Persönlicher Meinungsbericht

Unser Kampf gegen die Verschmutzung der Meere

Von Sarah Weber

Wo wir Menschen Plastikobjekte leicht erkennen können, verwechseln Tiere einen Plastiksack oft mit essbaren Pflanzen, Quallen oder anderen kleinen Tieren. Ein Beispiel ist der Eissturmvogel – er frisst alles, was ihm in den Schnabel fliegt. Wenn ein Stück Plastik in seinem Magen landet, verhungert er schliesslich, obwohl er genügend Essen zu sich genommen hat. So sterben jährlich 135’000 Tiere im Meer und 1’000’000 Seevögel an den Folgen unseres Plastikmülls!

Wie kommt es dazu? 

Weltweit werden stündlich 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen. Davon besteht schätzungsweise die Hälfte aus Plastik. Jedoch kann jeglicher Plastikmüll auf seinem langen Lebensweg irgendwann im Meer landen, zum Beispiel durch Wind und Regen. 

Plastik kann bis zu 500 Jahren erhalten bleiben. Das Problem an Plastik ist, dass er sich nur langsam zersetzt. 

Das Problem in der Schweiz 

“Das Problem ist im Meer, was wollen wir Schweizer*innen schon dagegen tun?” 

Hast du dir gerade so etwas Ähnliches gedacht? Weit gefehlt – wir in der Schweiz können einiges dagegen unternehmen! Die Schweiz wird als sehr fortschrittlich angesehen, doch stimmt das in dieser Hinsicht wirklich? 

In der Schweiz werden aktuell 125 Kilo Kunststoff pro Kopf und Jahr verbraucht. Das ist dreimal so viel wie der Durchschnitt der EU. Rund ein Viertel der Plastikabfälle werden recycelt, doch mit 40 % in Norwegen und Schweden und über 35 % in Deutschland sind wir damit deutlich unter dem Durchschnitt. 

Über 50 % des Haushaltmülls wird gesammelt und wiederverwertet. Unsere Abfallinfrastruktur ist vernetzt, effizient und produziert hochwertiges Recyclingmaterial. 

Das Problem liegt darin, dass wir pro Person und Jahr 703 kg Haushaltsabfälle produzieren. Damit sind wir weltweit die drittgrössten Abfallproduzenten! 

Zurück zum Plastikabfall: Davon landen monatlich 10’000-13’000 kg an See- oder Flussufern. Man könnte meinen, wenn zumindest dieser Müll verbrennt wird, ist das Problem gelöst. Nur stimmt das leider bei Weitem nicht, denn beim Verbrennungsprozess entstehen neben Kohlendioxid jährlich rund 800’000 Tonnen Filterasche und hochtoxische Schlacken. Dieser Sondermüll muss entweder in Deponien eingelagert oder ins Ausland exportiert werden.

Was du dagegen tun kannst

Wenn du zum Beispiel das nächste Mal unterwegs bist und Abfall auf dem Boden siehst, nimm ihn auf und entsorge ihn richtig. Mit einer so einfachen Aktion kannst du viel bewirken. Zum einen kannst du sicherer sein, dass es nicht im Meer landet und so keine Tiere daran sterben, und zum anderen hast du damit einen Teil zur richtigen Abfallentsorgung beigetragen.

Wenn du einkaufen gehst, denk am besten daran, eine Tragetasche von zu Hause mitzunehmen, statt einen neuen Plastiksack zu verbrauchen.

Es gibt mittlerweile auch viele Unverpackt-Läden, wo du mit deinem Tupperware oder einem Glas einkaufen gehen kannst, statt alles in (Plastik-) Verpackungen zu kaufen und diese anschliessend wegzuwerfen. 

Leider ist es sehr schwierig, plastikfrei zu leben, doch wir müssen zumindest versuchen, unseren Plastikkonsum möglichst weit zu reduzieren! 

Denn irgendwann ist es zu spät. Darum müssen wir jetzt aktiv etwas dagegen tun. 

Wir müssen alle mithelfen! Es liegt an jedem und jeder einzelnen. Jede*r muss einen Teil dazu beitragen. Denn wenn du nichts tust, dich nicht einsetzt, wird der Abfallberg weiter ansteigen und es werden immer mehr Tiere sterben! Deshalb: Beginne bei dir selbst.

Sarah Weber

Aktives Mitglied der Jungen GLP Zürich, Augenoptikerin in Ausbildung

Hast du noch mehr Lösungsvorschläge, wie unser Abfallmanagement besser werden kann?

Dann schreib uns doch eine Nachricht, wir freuen uns auf deine Ideen!

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